Strait of Malakka

Die Straße von Malakka ist eine Meerenge in Südostasien zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Nordostküste von Sumatra. Sie verbindet die Andamanensee mit der Straße von Singapur, dem Südchinesischen Meer und der Karimata-Straße (letztere weiter zur Javasee). Von dem Stadtstaat Singapur im Süden bis zum nördlichen Küstenbereich von Sumatra beträgt die Distanz etwa 800 Kilometer bei einer Breite zwischen 50 und 300 Kilometern. Am südlichen Ende befinden sich zwischen Singapur, den indonesischen Riau-Inseln und der Ostküste von Sumatra zahlreiche Durchfahrten mit teils erheblich geringerer Breite und an der seichtesten Stelle eine Tiefe von etwa 25 Metern.

 

 

Wirtschaftliche Bedeutung

Wirtschaftlich am bedeutendsten sind die Häfen von Port Klang in unmittelbarer Nachbarschaft der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und der des Stadtstaats Singapur. Die Straße von Malakka ist mit täglich etwa 2.000 durchfahrenden Schiffen eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Zwischen 20 und 25 % des von der Seeschifffahrt beförderten Welthandelsumfangs passiert diese Meeresstraße.

Mit dem Bau immer größerer Schiffe könnte sich die Malakkastraße in absehbarer Zeit zu einem Nadelöhr für die Dimensionierung von Schiffen entwickeln. Malakkamaxschiffe, die die Tiefe der Durchfahrt voll ausreizen, sind jedoch erst in Planung;

Immer wieder gab es Pläne einer direkten Wasser-Verbindung über die Landenge der malaiischen Halbinsel im Süden Thailands, um den Golf von Thailand mit der Andamanensee durch einen schiffbaren Kanal zu verbinden („Kra-Kanal“ oder „Thai-Kanal“). Eine solche Verbindung würde den Nutzen der Straße von Malakka und den Hafen von Singapur massiv abwerten und ihre Benutzung zu großen Teilen entbehrlich machen. Experten schätzen die Baukosten eines solchen Kanals auf bis zu 28 Milliarden Dollar.[5]

Eine gewisse Entlastung der Wasserstraße wird durch den Bau der chinesischen Erdöl- und Gaspipeline entlang der Seidenstraße mit dem Knotenpunkt Xinjiang erwartet.

 

Strategische Bedeutung

Aufgrund des hohen Schiffsverkehrsaufkommens für Import, Export und Energiezufuhr in den asiatischen Staaten, allen voran China, hat die Straße von Malakka große strategische Bedeutung. Sicherheitspolitisch steht China hier vor dem „Malakka-Dilemma“, da die USA im Konfliktfall diese Lebensader für Chinas Wirtschaft und Energie leicht blockieren könnten. Jedoch sind andere asiatische Staaten wie Indien, Japan, Südkorea und die ASEAN-Mitglieder, aber auch Europa und die USA wirtschaftlich auf die freie Passierbarkeit der Straße von Malakka angewiesen. Aufgrund dieser Bedeutung gilt die Straße von Malakka auch als „Aorta des Indo-Pazifischen Raums“.

Auch entsprechend ihrer Bedeutung vor allem für den Ölhandel war sie lange eine der am stärksten von Piraten heimgesuchten Wasserstraßen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen. Das sicherheitspolitische Problem der Piraterie gilt mittlerweile jedoch als erfolgreich bewältigt.