Wikingersiedlungen

Ungesichert sind die Theorien, dass Brendan, ein irischer Mönch, im sechsten Jahrhundert Neufundland erreicht hat. Als sicher gilt dagegen, dass die Wikinger (Bjarni Herjólfsson, Thorvald Eiriksson, Leif Eriksson) auf mehreren Fahrten um 1000 n. Chr. nach Neufundland und Labrador kamen. Offenbar hielt der Sohn Eriks des Roten, Leif Eriksson, im Sommer 1003 von Grönland aus Kurs nach Westen, erreichte zunächst unwirtliches „kaltes Land“, vermutlich die heutige Baffin-Insel, ging dann auf Südkurs und fand nach einigen Tagen eine Küste mit Wäldern und sanft zum Meer hin abfallenden Sandstränden: Das Markland, Waldland, war erreicht. Eine Küste ohne Buchten, dafür mit langen Stränden und Sand. An dieser Stelle mussten die Zustände für die Wikinger, verglichen mit den Bedingungen auf Grönland, paradiesisch gewesen sein. Im hohen Mittelalter herrschte in diesen Breiten eine relative Warmzeit: Das unterstützt die Berichte, denen zufolge außergewöhnlich große Lachse sich in den Seen und Flüssen tummelten, es gab – zumindest in jenem Jahr – keinen Winterfrost, dafür reichlich Bauholz, Beeren und satte Weideflächen. 1961 entdeckte Helge Ingstad eine Wikingersiedlung im äußersten Norden der Insel. L’Anse aux Meadows steht heute auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Wahrscheinlich ist, dass dies das Vinland der Wikinger ist. Es wurde schon im Jahre 1076 von Adam von Bremen beschrieben. 2015 wurde sehr wahrscheinlich beim Point Rosee eine zweite Wikingersiedlung entdeckt.

Neufundland